Was ist geschichte der russlanddeutschen?

Die Geschichte der Russlanddeutschen beginnt im 18. Jahrhundert, als Zarin Katharina die Große sie einlud, in Russland zu siedeln. Sie waren deutsche Bauern, Handwerker und Handelstreibende, die aus verschiedenen deutschen Regionen wie dem Elsaß, der Pfalz, dem Schwarzwald und dem Rheinland kamen.

Die Einladung der Zarin erfolgte aus verschiedenen Gründen, unter anderem um das Land zu entwickeln und landwirtschaftliches Know-how einzuführen. Die Russlanddeutschen erhielten Land und Privilegien, aber sie mussten auch militärischen Dienst leisten und sich der russischen Kultur und Orthodoxie annähern.

Im 19. Jahrhundert kamen mehr Russlanddeutsche ins Land und bildeten Kolonien, die sich anfänglich vor allem durch ihre deutsche Sprache und Kultur auszeichneten. Sie gründeten Dörfer, bauten Kirchen, schlossen sich in Gemeinschaften zusammen und pflegten ihr Brauchtum.

Während des Ersten Weltkriegs und der Russischen Revolution wurden die Russlanddeutschen massiv von den Sowjets verfolgt. Viele wurden enteignet, deportiert oder ermordet. Ein Teil floh nach Deutschland, während andere in der Sowjetunion blieben und unterdrückt wurden.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Russlanddeutsche als Kollaborateure betrachtet und erneut deportiert, diesmal in Arbeitslager in Sibirien und Kasachstan.

Erst nach dem Ende des Kalten Krieges konnten die Russlanddeutschen ihre kulturelle Identität wiederentdecken und beispielsweise ihre Sprache, Trachten und Bräuche wiederbeleben. Viele entschieden sich auch für eine Rückkehr nach Deutschland, vor allem nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991.

Heute leben etwa zwei bis drei Millionen Russlanddeutsche in Deutschland. Sie haben ihren Platz in der deutschen Gesellschaft gefunden und tragen zur kulturellen Vielfalt des Landes bei. Dennoch pflegen viele Russlanddeutsche weiterhin enge Verbindungen zu ihrer russlanddeutschen Herkunft und besuchen regelmäßig ihre ehemalige Heimat.

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